LEXIKON

Initiatische Therapie

Entwickelt von der Gräfin und dem Grafen Dürckheim, wird in der Regel der Transpersonalen Psychotherapie zugeordnet. Als Graf Dürckheim sich 1952 in Todtmoos-Rütte (Schwarzwald) niederließ, fing eine langjährige Zusammenarbeit mit seiner späteren Frau, Maria Hippius, an. Maria Hippius hat nach dem Zweiten Weltkrieg dort als Psychologin, anfänglich graphologisch, gearbeitet. Aus der Graphologie heraus entwickelte sie das “Geführte Zeichnen”, eines der beiden Hauptmedien der Initiatischen Therapie. Graf Dürckheim, der inspiriert durch seine intensive Auseinandersetzung mit dem Zen-Buddhismus viele Bücher verfaßte, entwickelte die “Personale Leibtherapie”, heute vielfach “Initiatische Leibtherapie” genannt, als zweites Hauptmedium der Initiatischen Therapie.

Die Initiatische Therapie ist nicht nur durch Zen, sondern auch maßgeblich durch die Tiefenpsychologie von C.G. Jung und E. Neumann inspiriert. Außerdem fließen Elemente der westlichen Mystik und der Ganzheits- und Gestaltpsychologie mit ein.

Eine der Grundvorstellungen ist, daß eine initiatische (oder Seins-) Erfahrung einen inneren Prozeß auslösen kann: “den initiatischen Weg”. In einer Seinserfahrung ergibt sich eine Durchlässigkeit für die immanente Transzendenz. Das Ziel des initiatischen Weges ist die Verwirklichung eines mehr dauerhaften “Bezugs zur Transzendenz” mittels einer “Bereinigung des Unbewußten”. Das therapeutische Angebot in Einzel- und Gruppenstunden wird aus diesem Grunde mit “Exercitiae ad integrum” ergänzt, wie zum Beispiel Aikido, Tai-Chi, Yoga, Übungen mit dem Schwert und das Za-Zen. Außerdem wird der Alltag als Übungsfeld mit einbezogen.

Im “Geführten Zeichnen” werden nach vorbereitendem Zeichnen von Urformen mit verschlossenen Augen in absichtsloser Grundhaltung bewußtseinsnahe und -reife Themen wie “von selbst” aus der Tiefe hervorgeholt und sichtbar. Ähnliches geschieht in der Arbeit mit Tonerde. Auch in der Leibtherapie wird nach anfänglicher Zentrierung Prozeßarbeit geleistet in dem Sinne, daß Schattenmaterial durch gezielte Berührungen bearbeitet wird, Anima- und Animusaspekte integriert werden und eine “Ich-Selbst-Achse” (E. Neumann) erstellt wird. Auch in Träumen werden die im Hinblick des Individuationsprozesses (C.G. Jung) relevanten Themen manifest. Deswegen finden sie in allen Medien der Initiatischen Therapie Beachtung.

Autor:  Pieter Loomans

Literatur

  • Dürckheim, Karlfried (1974): Im Zeichen der großen Erfahrung. Otto Wilhelm Barth, München.
  • Hippius, Maria Gräfin Dürckheim (1996): Geheimnis und Wagnis der Menschwerdung. Novalis, Schaffhausen.
  • Jacobi, Jolande (1971): Die Psychologie von C.G. Jung. Walter, Freiburg.
  • Neumann, Erich (1974): Ursprungsgeschichte des Bewußtseins. Kindler, München.
  • Zundel, Edith und Loomans, Pieter (1994): Psychotherapie und religiöse Erfahrung. Herder, Freiburg.

Literatur

  • Dürckheim, Karlfried (1974): Im Zeichen der großen Erfahrung. Otto Wilhelm Barth, München.
  • Hippius, Maria Gräfin Dürckheim (1996): Geheimnis und Wagnis der Menschwerdung. Novalis, Schaffhausen.
  • Jacobi, Jolande (1971): Die Psychologie von C.G. Jung. Walter, Freiburg.
  • Neumann, Erich (1974): Ursprungsgeschichte des Bewußtseins. Kindler, München.
  • Zundel, Edith und Loomans, Pieter (1994): Psychotherapie und religiöse Erfahrung. Herder, Freiburg.

Initiatische Therapie

Entwickelt von der Gräfin und dem Grafen Dürckheim, wird in der Regel der Transpersonalen Psychotherapie zugeordnet. Als Graf Dürckheim sich 1952 in Todtmoos-Rütte (Schwarzwald) niederließ, fing eine langjährige Zusammenarbeit mit seiner späteren Frau, Maria Hippius, an. Maria Hippius hat nach dem Zweiten Weltkrieg dort als Psychologin, anfänglich graphologisch, gearbeitet. Aus der Graphologie heraus entwickelte sie das “Geführte Zeichnen”, eines der beiden Hauptmedien der Initiatischen Therapie. Graf Dürckheim, der inspiriert durch seine intensive Auseinandersetzung mit dem Zen-Buddhismus viele Bücher verfaßte, entwickelte die “Personale Leibtherapie”, heute vielfach “Initiatische Leibtherapie” genannt, als zweites Hauptmedium der Initiatischen Therapie.

Die Initiatische Therapie ist nicht nur durch Zen, sondern auch maßgeblich durch die Tiefenpsychologie von C.G. Jung und E. Neumann inspiriert. Außerdem fließen Elemente der westlichen Mystik und der Ganzheits- und Gestaltpsychologie mit ein.

Eine der Grundvorstellungen ist, daß eine initiatische (oder Seins-) Erfahrung einen inneren Prozeß auslösen kann: “den initiatischen Weg”. In einer Seinserfahrung ergibt sich eine Durchlässigkeit für die immanente Transzendenz. Das Ziel des initiatischen Weges ist die Verwirklichung eines mehr dauerhaften “Bezugs zur Transzendenz” mittels einer “Bereinigung des Unbewußten”. Das therapeutische Angebot in Einzel- und Gruppenstunden wird aus diesem Grunde mit “Exercitiae ad integrum” ergänzt, wie zum Beispiel Aikido, Tai-Chi, Yoga, Übungen mit dem Schwert und das Za-Zen. Außerdem wird der Alltag als Übungsfeld mit einbezogen.

Im “Geführten Zeichnen” werden nach vorbereitendem Zeichnen von Urformen mit verschlossenen Augen in absichtsloser Grundhaltung bewußtseinsnahe und -reife Themen wie “von selbst” aus der Tiefe hervorgeholt und sichtbar. Ähnliches geschieht in der Arbeit mit Tonerde. Auch in der Leibtherapie wird nach anfänglicher Zentrierung Prozeßarbeit geleistet in dem Sinne, daß Schattenmaterial durch gezielte Berührungen bearbeitet wird, Anima- und Animusaspekte integriert werden und eine “Ich-Selbst-Achse” (E. Neumann) erstellt wird. Auch in Träumen werden die im Hinblick des Individuationsprozesses (C.G. Jung) relevanten Themen manifest. Deswegen finden sie in allen Medien der Initiatischen Therapie Beachtung.

Autor:  Pieter Loomans