LEXIKON

Transpersonale Psychotherapie

Der Begriff der Transpersonalen Psychotherapie entwickelte sich allmählich in den 80er und 90er Jahren und bedeutet die Umsetzung der Erkenntnisse der Transpersonalen Psychologie auf die Psychotherapie. Während die herkömmlichen psychotherapeutischen Schulen bis auf wenige Ausnahmen die Entwicklung einer reifen Persönlichkeit und die Ausbildung von genügend Ich-Stärke zur Bewältigung der Anforderungen des Lebens als oberstes Ziel sehen, bezieht die Transpersonale Psychotherapie die religiöse bzw. spirituelle Dimension der Psyche mit ein, ohne sich jedoch auf eine bestimmte Religionsform festzulegen. Ken Wilber spricht vom “Atman Projekt” (Wilber1980), dem potentiellen Entwicklungszyklus des menschlichen Bewußtseins hin zum höchsten Bewußtsein (Atman): es entwickelt sich vom Unbewußten (“präpersonal”, Kindheitsentwicklung) hin zum Selbstbewußtsein (“personal”, Entwicklung eines reifen Ich) und weiter zum Überbewußten (“transpersonal”). Unter transpersonal versteht Wilber in diesem Zusammenhang den “Weg des Mystikers“, also das Aufgehen in einem größeren Lebensplan und die Entwicklung des Gewahrseins der Einheit allen Seins. Das Ich verliert dadurch nicht seine Bedeutung, aber an Wichtigkeit. Es ordnet sich einer größeren Einheit, dem Selbst unter und stellt sich in seinen Dienst.

Die Transpersonale Psychotherapie bemüht sich um einen Brückenschlag zwischen Psychotherapie und Spiritualität und versucht, eine einheitliche Sichtweise zu entwickeln, in der das Personale und das Transpersonale als letztendlich zwei verschiede Manifestationen ein und derselben Wirklichkeit gesehen werden. Wichtig ist dabei eine fundierte Ausbildung in einer “personalen” und einer “transpersonalen” Therapiemethode, um die Phänomene, die auf diesem Weg auftreten können, richtig einordnen und begleiten zu können.

Zu den Transpersonalen Therapiemethoden (Zundel und Loomans, 1994) zählt man heute: Die Analytische Psychologie C.G. Jungs, die Psychosynthese nach Roberto Assagioli, die Daseinsanalyse nach Binswanger, die InitiatischeTherapie nach Carlfried Graf Dürckheim, das Holotrope Atmen nach Stanislav Grof, die Prozeßorientierte Psychotherapie nach Arnold Mindell.

Autor: Edith Zundel

Literatur

  • Zundel, E. und Fittkau, B. (Hsg.) (1989) Spirituelle Wege und Transpersonale Psychotherapie, Junfermann-Verlag. Paderborn
  • Zundel, E. und Loomans, P. (Hsg.) (1994) Psychotherapie und religiöse Erfahrung, Herder. Freiburg im Breisgau
  • Walsh, R.N. und Vaughan, F. (Hsg.) (1980) Psychologie in der Wende, Scherz. Bern, München, Wien
  • Wilber, K. (1990) Das Atman Projekt, Junfermann Verlag. Paderborn
  • Boorstein, S. (1988) Transpersonale Psychotherapie, Scherz. Bern, München, Wien

Literatur

  • Zundel, E. und Fittkau, B. (Hsg.) (1989) Spirituelle Wege und Transpersonale Psychotherapie, Junfermann-Verlag. Paderborn
  • Zundel, E. und Loomans, P. (Hsg.) (1994) Psychotherapie und religiöse Erfahrung, Herder. Freiburg im Breisgau
  • Walsh, R.N. und Vaughan, F. (Hsg.) (1980) Psychologie in der Wende, Scherz. Bern, München, Wien
  • Wilber, K. (1990) Das Atman Projekt, Junfermann Verlag. Paderborn
  • Boorstein, S. (1988) Transpersonale Psychotherapie, Scherz. Bern, München, Wien

Transpersonale Psychotherapie

Der Begriff der Transpersonalen Psychotherapie entwickelte sich allmählich in den 80er und 90er Jahren und bedeutet die Umsetzung der Erkenntnisse der Transpersonalen Psychologie auf die Psychotherapie. Während die herkömmlichen psychotherapeutischen Schulen bis auf wenige Ausnahmen die Entwicklung einer reifen Persönlichkeit und die Ausbildung von genügend Ich-Stärke zur Bewältigung der Anforderungen des Lebens als oberstes Ziel sehen, bezieht die Transpersonale Psychotherapie die religiöse bzw. spirituelle Dimension der Psyche mit ein, ohne sich jedoch auf eine bestimmte Religionsform festzulegen. Ken Wilber spricht vom “Atman Projekt” (Wilber1980), dem potentiellen Entwicklungszyklus des menschlichen Bewußtseins hin zum höchsten Bewußtsein (Atman): es entwickelt sich vom Unbewußten (“präpersonal”, Kindheitsentwicklung) hin zum Selbstbewußtsein (“personal”, Entwicklung eines reifen Ich) und weiter zum Überbewußten (“transpersonal”). Unter transpersonal versteht Wilber in diesem Zusammenhang den “Weg des Mystikers“, also das Aufgehen in einem größeren Lebensplan und die Entwicklung des Gewahrseins der Einheit allen Seins. Das Ich verliert dadurch nicht seine Bedeutung, aber an Wichtigkeit. Es ordnet sich einer größeren Einheit, dem Selbst unter und stellt sich in seinen Dienst.

Die Transpersonale Psychotherapie bemüht sich um einen Brückenschlag zwischen Psychotherapie und Spiritualität und versucht, eine einheitliche Sichtweise zu entwickeln, in der das Personale und das Transpersonale als letztendlich zwei verschiede Manifestationen ein und derselben Wirklichkeit gesehen werden. Wichtig ist dabei eine fundierte Ausbildung in einer “personalen” und einer “transpersonalen” Therapiemethode, um die Phänomene, die auf diesem Weg auftreten können, richtig einordnen und begleiten zu können.

Zu den Transpersonalen Therapiemethoden (Zundel und Loomans, 1994) zählt man heute: Die Analytische Psychologie C.G. Jungs, die Psychosynthese nach Roberto Assagioli, die Daseinsanalyse nach Binswanger, die InitiatischeTherapie nach Carlfried Graf Dürckheim, das Holotrope Atmen nach Stanislav Grof, die Prozeßorientierte Psychotherapie nach Arnold Mindell.

Autor: Edith Zundel